Country Reiten Paddock Platten ohne Unterbau – Bacher Products ArenaMat. Test bestanden!
Im Rahmen unseres großen Vergleichstests von Paddock-Platten, die sich ohne Unterbau verlegen lassen sollen, haben wir auch die ArenaMat von Bacher Products genauer unter die Lupe genommen und über alle Jahreszeiten hinweg getestet. Kann dieses Modell, das doch ganz anders funktioniert, als die übrigen Testteilnehmer, tatsächlich im Test bestehen?
Die Bacher-Platte liegt nun fast ein Jahr im Country-Reiten.de-Testgelände. Sie musste Hitze und sinnflutartigen Regenfällen trotzen, sich in matschig-regnerischem Herbstwetter und bei Minusgraden im Winter bewähren. Wir sind mit dem Traktor darüber gefahren, haben auf der Stelle Lenkbewegungen ausgeführt und Pferde mit und ohne Beschlag haben sie unter die Hufe genommen.
Da die Platten einfach auf den Untergrund gelegt werden (Bacher Products empfiehlt lediglich, eine ca. 5 -7 cm dicke Sand- oder Kies-Schicht zum Ausgleich darunter auszubringen) und keinen Verbund miteinander eingehen, waren wir doch sehr gespannt, ob sich das im harten Alltag bewähren wird. Schon jetzt kann man sagen: die ArenaMat hat den Test mit Bravour bestanden und dürfte in der Gesamtbetrachtung sicher in den Kreis der Testsieger und Kaufempfehlungen Einzug halten.
Ein paar Fakten
Gefertigt wird die ArenaMat nachhaltig aus überschüssigem Kunstledermaterial, das aus der Autoindustrie stammt. Durch die Bauweise mit der Noppenstruktur soll Wasser nicht nur gut abfließen, sondern gleichzeitig auch länger gespeichert werden können, was wiederum die Staubbildung verringern soll.
Mit den Maßen 1,25 x 0,8 m ist eine ArenaMat genau einen Quadratmeter groß, 4 cm hoch und bringt 19 Kilo auf die Waage. Die oben erwähnte Noppenstruktur sorgt für ausreichenden Halt im Untergrund.
Das Material wirkt bei wärmeren Temperaturen sehr weich, was klasse ist, um leichte Rundungen und Übergänge, z.B. zu Böschungen, damit zu belegen. Im Winter ist das Material weniger elastisch, lässt sich aber trotzdem noch gut verlegen.
Verlegung nach Vorschrift und anders
Wie bei allen Produkten, die wir testen, richten wir uns nach den Empfehlungen des Herstellers. Deswegen haben wir eine Testfläche mit einer Ausgleichsschicht aus ca. 5 cm Sand versehen, darauf die ArenaMats verlegt und diese dann mit Sand verfüllt. Da wir neugierig sind, haben wir eine weitere Testfläche im Herbst ausgewählt, die schon ca. 5 – 10 cm tiefen Matsch aufwies. Ohne Sandunterschicht haben wir die Matten dort einfach hingelegt und auch nicht mit Sand verfüllt, sondern direkt Matsch darauf verteilt. Auf einen Teilbereich tropfte es zudem bei jedem Regen aus einer defekten Dachrinne.
Das eigentliche Verlegen – ob direkt auf Sand oder in den Matsch – geht sehr leicht, denn die Platten werden einfach auf den Boden gelegt. Kante an Kante mit einer Dehnungsfuge von ca. 1 bis 2 cm. Danach erfolgt die Verfüllung. Ob man die Platten nur bis zur Oberkannte verfüllt oder etwas darüber, darüber kann man streiten. Je mehr Sand als Tretschicht verbaut wird, desto mehr Dämpfung und Wasserspeicherung ergibt sich natürlich. Auch die Platten haben dann weniger Abrieb und es gibt keine Probleme mit rutschenden Pferden.
Aber im Umkehrschluss bedeutet mehr Sand leider auch umso mehr Möglichkeiten, dass sich aus Urin, Pferdekot und Heuresten eine ungesunde Bakterienwelt bildet. Wir selber verbauen deswegen nur eine dünne Sandschicht und lassen Pferde auf der Oberfläche laufen. Hier punkten die ArenaMats durch ihre Struktur, die Hufen sehr viel Halt bietet.
Eine Randbefestigung für die ArenaMats erscheint aus unserer Erfahrung nicht notwendig, denn die Platten liegen durch ihr Eigengewicht und die noppige Oberfläche sehr fest auf dem Boden. Selbst das Lenken mit dem Schlepper auf der Stelle oder sich auf dem Huf drehende Pferde beeindrucken die ArenaMat in keinster Weise.
Optimal ist es, wenn die zu befestigende Fläche mit einem leichten Gefälle gebaut wird, damit Wasser direkt an der Oberfläche in die gewünschte Richtung abfließen kann und nicht komplett durch Platten und Füllung in den Boden sickern muss.
Sind sie gut oder sind sie gut?
Die Frage aller Fragen lässt sich eindeutig mit einem Ja beantworten. Die ArenaMat hat in vielen Bereichen absolut überzeugt. Sie lässt sich leicht verlegen und hält über das gesamte Jahr betrachtet, sehr gut. Auch Abrieb oder Abnutzung, wie es andere Platten teilweise schon nach kürzerer Testzeit zeigen, war nicht festzustellen. Selbst die ungeschützten Kanten, die direkten Kontakt mit Hufen haben, zeigten keine Bruchstellen oder Abnutzungen.
Das trifft nicht nur für die „richtig“ verlegten ArenaMats zu, sonder auch die, unter Härte-Bedingungen eingebauten Platten haben vollständig überzeugt. Trotz der fehlenden Verzahnung und Verbindung bleiben die Platten sicher an ihrem Platz liegen. Sie lassen sich – ein Vorteil der Nichtverzahnung – einfach wieder ausbauen und erneut verwenden. Das ist unter Werterhaltungsaspekten ein wichtiger Punkt. Man sollte sie vielleicht nicht in knietiefen Matsch verlegen, denn da kann eine Verzahnung das entscheidende Prozent mehr an Halt durch einen geschlossenen Verbund bieten, aber erstaunlich ist es schon, wie gut die ArenaMat sich bewährt hat.
Einzig die besonderen Wasser-ableitenden und –speichernden Eigenschaften konnten wir nicht beobachten, denn Platten anderer Hersteller, die an den gleichen Stellen verlegt sind, zeigten hier ein ähnliches Verhalten nach Regenfällen oder bei der Staubbildung.
Fazit
Die ArenaMat hat uns rundum begeistert. Sie ist eine einfach zu verlegende Lösung, die zuverlässig und ohne Unterbau Flächen im Pferdebereich befestigt. Auch ständige Belastungen durch Pferde und Maschinen machen ihr nichts aus. Schaut man sich den Preis von 14,04 Euro brutto pro Quadratmeter (bei Abnahme von 100 qm) an, so gibt es kaum Alternativen auf dem Markt, die zum einen so haltbar und so wenig rutschig sind, sich wiederverwenden lassen und keinen Unterbau erfordern. Damit ist die ArenaMat derzeit die günstigste, mehrfach verwendbare Platte in unserem Test.
Im Abschluss-Artikel unseres Vergleichstests dürfte die ArenaMat auf jeden Fall an der Spitzenposition kratzen.
Zwischenergebnis
Country Reiten Paddock Platten ohne Unterbau – Bacher Products ArenaMat. Mal ganz was anderes!
Mit der ArenaMat von Bacher Products haben wir eine Paddock-Platte in unseren großen Vergleichstest mit bisher zehn verschiedenen Paddock-Platten aufgenommen, die sich von allen anderen Kandidaten durch ihre Bauweise unterscheidet, denn die ArenaMat kommt ohne Verbindungselemente aus. Wir waren neugierig, ob das überhaupt funktionieren kann. Und – so viel können wir schon sagen – die ArenaMat hat uns sehr überrascht …
Da alle fünf neuen Testmodelle in unserem Test-Update erst seit rund sechs Monaten im Einsatz sind, können wir an dieser Stelle noch kein abschließendes Urteil über die Qualitäten fällen. Aber erste Tendenzen lassen sich auch nach der Hälfte des Testzeitraums schon erkennen.
Ein paar Fakten
Wer die ArenaMat zum ersten Mal sieht, wird deren Größe und Gewicht bemerken. Gefertigt werden Sie laut Bacher Prodcuts aus einem nachhaltigen – Recycling-Kunststoff -Material hergestellt, dessen Umweltverträglichkeit von unabhängigen Stellen belegt sein soll.
Bacher Products lobt die optimalen Wassereigenschaften der Platten. Aufgrund der Konstruktion soll zum einen die Feuchtigkeit in der Tretschicht konstant gehalten werden, um die Staubbildung so minimal wie möglich zu halten und zum anderen soll die Konstruktion für eine gute Drainage sorgen, damit Wasser in den Untergrund gelangen kann.
Die ArenaMat ist mit 1,25 x 0,8 m genau einen Quadratmeter groß und wiegt etwa 19 Kilo pro Stück. Die Struktur der 4 cm hohen Platten soll für den nötigen Halt im Untergrund sorgen.
Die gesamte Konstruktion erscheint – vor allem bei sommerlichen Temperaturen – relativ weich und wirkt fast schon elastisch. Dadurch passen sie sich in einem gewissen Rahmen gut an den Untergrund an. Das ist z.B. perfekt für Stellen, wo die Befestigung über Böschungskanten verlegt werden muss, da die Platten hier gut dem Verlauf der Bodenoberfläche folgen. .
Die Platten werden einfach auf den Boden gelegt, am besten auf eine Sand- oder Kiesschicht, damit sie optimalen Halt finden und Wasser gut nach unten abfließen kann. Untereinander haben sie keine Verbindung. Durch ihre spezielle Bauweise mit Noppen, ihr Eigengewicht und die Verfüllung mit Sand sollen sie dennoch ausreichend sicher an ihrem Platz liegen bleiben.
Wir haben für einen Härtetest zusätzlich eine Testfläche direkt in den leichten Matsch – ganz ohne Sand oder Kies – gelegt, um zu schauen, was dort mit den Platten geschieht.
Auf den Boden
Für ein perfektes Ergebnis empfiehlt der Hersteller, die Platten bei tragfähigem und sandigen Boden direkt ohne Unterbau zu verlegen oder bei einem gewachsenen Boden, der ausreichend tragfähig und begradigt sein sollte, eine ca. 5 bis 7 cm hohe Sand- oder Kiesschicht aufzubringen. Ist der Boden nicht ausreichend tragfähig, wird ein Unterbau erforderlich.
Sinnvoll ist es, ein leichtes Gefälle einzuplanen, damit es nicht zu Stauwasseransammlungen kommt. Die Platten werden einfach Kante an Kante zur nächsten Platte gelegt, ohne dass eine Verzahnung erfolgt. Am besten lässt man zwischen den Platten einen Spalt von 1 bis 2 cm als Dehnungsfuge. Insgesamt geht das Verlegen extrem schnell und einfach.
Sobald alle Platten am gewünschten Platz liegen, sollte man diese mindestens bis zur Noppenoberkannte mit Sand verfüllen. Wer eine Tretschicht aufbauen möchte, bringt entsprechend mehr Sand auf die Platten auf. Da die Platten mit ihrer Noppenstruktur jedoch angenehm rutschhemmend sind, reicht es hier absolut aus, nur bis zur Oberkannte der Noppen mit Sand zu verfüllen. Auch die Elastizität der Platten bringt eine gewisse Eigendämmung mit sich – würde aber natürlich keine vollständige Sandtretschicht ersetzen.
Preis und erster Eindruck
Wir waren bei der ArenaMat besonders neugierig, wie sie sich schlagen würde, denn aufgrund ihrer Bauweise sticht sie deutlich aus dem restlichen Testumfeld heraus. Bisher hat uns diese Lösung mehr als positiv überrascht, denn die Platten bleiben tatsächlich bombenfest an ihrem Platz liegen. Ganz gleich, ob Pferde darauf Drehbewegungen machen, man mit dem Schlepper im Stand darauf lenkt oder sie anderes belastet, sie halten sehr gut und sicher zusammen. Keine Ecke oder Kante hat sich nach oben oder unten verschoben, was aufgrund der fehlenden Verzahnung durchaus eine Befürchtung im Vorfeld war. Auch die Testfläche, die direkt auf den Boden verlegt wurde, hält beeindruckend gut allen Belastungen stand.
Aber vielleicht zeigt sich hier auch die lange Erfahrung von Bacher Products, denn schließlich wurde die ArenaMat bis vor einiger Zeit auch von der Firma HIT für deren Aktivställe verwendet.
Rutschen ist dank der Noppen überhaupt kein Thema und trotzdem lassen sich damit befestigte Flächen gut und einfach abmisten. Einzig den Drainage- und Antistaub-Effekt konnten wir nicht wirklich feststellen. Die Staubentwicklung im Sommer war – zumindest nach optischem Eindruck – genauso hoch, wie bei den anderen Testmodellen, die direkt neben der ArenaMat verlegt sind. Und das Wasser versickert bei den Platten auch nicht deutlich schneller im Vergleich zu den anderen Testteilnehmern. Aber – um es noch einmal deutlich zu sagen – die Platten tun bisher ihre Job und das sehr gut.
Aufgrund der fehlenden Verzahnung können die Platten einfach wieder ausgebaut und erneut verwendet werden. In richtig tiefen Matsch sollte man die Platte aber dennoch nicht legen, denn hier dürfte sich aufgrund des fehlenden Verbundes keine ausreichend geschlossene Fläche bilden.
Preislich sind die Platten sehr attraktiv und kosten pro Quadratmeter (bei Abnahme von 100 qm) 11,80 Euro netto (14,04 EUR brutto). Für den Versand kommen noch gemittelt gut 1,50 EUR brutto pro QM dazu, sodass sich ein Gesamtpreis von ca. 15,50 EUR brutto pro QM ergibt. Das ist die derzeit günstigste mehrfach verwendbare Platte in unserem Test und wir sind sehr gespannt, wie sie sich in den kommenden Monaten weiter verhalten wird.
Bis jetzt ist der Eindruck auf jeden Fall sehr gut und wer seine Matschflächen erst ab dem Frühjahr, wenn der Boden wieder trockener wird, verlegen kann, sollte auf jeden Fall schon jetzt einen Blick auf die ArenaMat werfen.
Weitere Infos unter Country Reiten